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Kompostierung im Garten

Wir beraten Sie gern!

Pflanzliche Abfälle aus Haus und Garten sind kein Müll. Ihre Rückführung in den organischen Kreislauf und Wiederverwertung im Garten tragen dazu bei, den Müllberg zu verkleinern, kostbare Ressourcen zu schonen und die Struktur des Bodens wesentlich zu verbessern. Der Anteil an verrottbaren Bestandteilen im Hausmüll beträgt immerhin 30-40%.

Die Wiederverwertung organischer Abfälle gehört zum naturgemäßen Gärtnern. Kompostierung ist die umweltfreundlichste Art der Abfallverwertung, deshalb wird ihr nach dem Abfallkonzept des Kreises Recklinghausen große Bedeutung beigemessen.

Was ist Kompostierung?

Kompostierung ist ein ganz natürlicher Prozess, nämlich der biologische Abbau von pflanzlichem Material zu fruchtbarer Humuserde.

Unzählige Bodenlebewesen, wie Würmer, Asseln, Käfer, aber auch Pilze und Bakterien sind praktisch das Verdauungssystem der Natur und zersetzen die abgestorbenen Pflanzenteile. Sie brauchen dafür bestimmte Lebensbedingungen (z.B. Sauerstoff, Wärme, Feuchtigkeit, Nährstoffe), die wir bei der Kompostierung steuern können.

Es ist der naturgemäße Weg, Energie und Nährstoffe aus Garten- und Küchenabfällen in natürliche Pflanzennahrung zu überführen.

Dieser unendliche Vorgang vom Wachsen, Heranreifen und Vergehen allen Lebens ist ein geschlossener Kreislauf. Ohne diesen Kreislauf wäre neues Leben nicht möglich.

Wussten Sie schon, dass ...

die Abfallberater auch eine Beratung zur Kompostierung bei Ihnen zu Hause kostenfrei anbieten und

Eigenkompostierer (Hauseigentümer) einen Abschlag auf die Restmüllgebühr beantragen können?

 

 

Kompostieren, aber wie?

Ob in einem Kunststoffbehälter, im Holzgatter oder in einer freiliegenden Miete, ein Komposthaufen wird stets nach den gleichen Grundsätzen angelegt.

Wichtigste Regel ist, daß sich strukturreiche und strukturarme Stoffe abwechseln. Strukturmaterial wie Strauch- oder Heckenschnitt schafft Hohlräume, die für gute Luftzufuhr ins Innere des Komposthaufens sorgen.

Wird der Komposthaufen nicht genug durchlüftet, fangen die Abfälle an zu faulen und es bilden sich unangenehme Gerüche. Denn unter Luftabschluß bilden Bakterien die übelriechenden Gase Ammoniak und Schwefelwasserstoff. Ein verrottender Kompost dagegen stinkt nicht, sondern riecht nach frischer Walderde.

Luftzufuhr und Feuchtigkeit beeinflussen die Verrottung entscheidend. Auch ein zu trockener Komposthaufen bringt den Abbau der Stoffe zum Stillstand, dabei setzt sich grauer Schimmel ab.

Füllen Sie also Garten- und Küchenabfälle schichtweise locker auf.

Der ideale Standort für den Komposter liegt im Halbschatten. Er darf nicht auf Stein- oder Betonboden angelegt werden, sondern ebenerdig auf naturbelassenem Gartenboden, damit die Bodenlebewesen in den Komposter einwandern können. Das Leben von Bodenbakterien und Pilzen ist von Dunkelheit abhängig, eine Bedeckung des Komposters ist daher sinnvoll.

Die erste Schicht dient der Luftzufuhr und muß einen Wasserabfluß ermöglichen. Deshalb wird als erstes strukturreiches Material (Zweige) ausgelegt. Auf dieser Unterlage werden die Abfälle locker aufgeschichtet und ab und zu dünn mit halbfertigem Kompost oder Erde bestreut. Ein sogenannter Kompost-Starter ist nicht notwendig. Die hinzugegebene Erde enthält alle Mikroorganismen, die für eine Verrottung notwendig sind.

Weitverbreitet ist die Zugabe von Kalk. Wenn überhaupt, dann sollte nur kohlensaurer Kalk (gemahlener Gesteins-, Muschel- oder Algenkalk) beigemengt werden, weil dieser nützliches Leben im Kompost schont. Auch Brennessel und Beinwellblätter fördern die Rotte.

Durch die Tätigkeit der Lebewesen wird Wärme frei, die die Temperatur im Komposthaufen auf über 60°C erhöht. Aus diesem Grund sollte, wenn überhaupt,  Speisereste oder samentragende Wildkräuter in die Mitte des Haufens eingebaut werden.

Schon bald nach dem Aufsetzen sackt das Material zusammen. Kompostwürmer, Asseln und andere Kleintiere besiedeln den Komposthaufen und fallen über die Abfälle her, besondere Delikatessen für sie sind Kaffeesatz und Zwiebelschalen.

Tipps zur Kompostierung

Alle pflanzlichen und tierischen Stoffe verrotten oder verwesen. Damit sind sie grundsätzlich kompostierbar. Für die Qualität der fertigen Humuserde ist ausschlaggebend, daß das Ausgangsmaterial vielfältig zusammengesetzt ist. Dadurch wird auch die Rotte beschleunigt.

Hier alle kompostierbaren Abfälle, die üblicher Weise in Küche, Haus und Garten anfallen:

Garten:

Baum-, Strauch- und Heckenschnitt möglichst gehäckselt
Äste etwas größer als 2 cm Ø mit Beil zerkleinern
Stauden   
Rasenschnitt vorher antrocknen und dann nur in dünnen Lagen
Laub nur in dünnen Lagen, möglichst mit Rasenschnitt oder dünnen Zweigen vermischt
Wildkräuter ausdauernde sollten vorher in der Sonne getrocknet werden, samen-tragende immer in die Mitte des Kompostes geben
Baumnadeln, Moos zersetzen sich sehr langsam, deshalb gut mit anderem Material mischen
Blumen   
Zierpflanzen   
Fallobst   
Gemüseabfälle   
Heu, Stroh in dünnen Schichten



Küche und Haus:


Gemüsereste, Obstreste    
Eierschalen zerdrückt
Kaffeesatz, Teeblätter mit Filtertüte (chlorfrei) bzw. mit Beutel
gekochte Speisereste, Fischreste, Knochen lassen sich prinzipiell kompostieren in die Mitte des Kompostes geben und sofort mit Erde abdecken
Papier, Karton in geringen Mengen zur Steuerung der Feuchtigkeit und zum Ein-wickeln von Speiseresten, vorher zerreißen oder zerknüllen
Topfblumen mit Erde
Haare, nagelschnitt, Federn   
Nußschalen   
Hobel- und Sägespäne von unbehandeltem Holz
Kleintiermist, Einstreu nur aus Holzspänen, Heu oder Sand



Was ist mit ...

... kranken Pflanzen Sind Pflanzen großflächig von Pilz-, Virus- oder Bakterienkrankheiten befallen, sollten diese nicht auf den eigenen Kompost gegeben werden, sondern in die Biotonne bzw. zur Umladestelle gebracht werden.
... gespritzten Schalen von Zitrusfrüchten Sie können Spritzmittel enthalten, die sich im Kompost nur sehr langsam abbauen.
Haushaltsübliche Mengen können aber problemlos auf den Kompost gegeben werden. Die im Kompost enthaltene Konzentration an Schadstoffen ist dann verschwin-dend gering. Wer ganz sicher gehen will, sollte diesen Kompost nicht auf Gemüsebeeten aus-bringen, sondern unter Sträuchern und Rabatten.
... Exkrementen von Haustieren Hunde- und Katzenkot kann Krankheitskeime enthalten, des-halb sollte man vorsichtig damit umgehen und diesen lieber in die Restmülltonne geben. Die Einstreu von Kaninchen, Hamstern, Meer-schweinchen u.ä. eignet sich hin-gegen gut zum Kompostieren.
... Grillkohle, Asche Diese Stoffe sind meist mit Schwermetallen belastet und sollten deshalb in die Restmüll-tonne gegeben werden.
... Fisch- und Fleischresten Prinzipiell sind auch diese kom-postierbar. Um möglichem Unge-zieferbefall (Ratten) vorzubeugen empfehlen wir jedoch, diese in die Biotonne bzw. (wo keine Biotonne vorhanden ist) in die Restmüll-tonne zu geben.
... Druckerschwärze stellt heutzutage kein Problem für die Kompostierung dar, da Druck-farben umweltfreundlicher ge-worden sind. Werden Küchen-abfälle in einem Eimer gesammelt, kann man diesen mit einer Lage Zeitungspapier auslegen. Bunt- und Hochglanzdrucke gehören jedoch wegen hoher Schwer-metallgehalte nicht auf den Kompost, sondern in die Altpapier-sammlung.
... Brot- und Kuchenresten Auch diese sind gut kompost-ierbar, sollten aber immer in kleineren Mengen in die Mitte des Kompostes gegeben und mit Erde abgedeckt werden. Sorgen Sie möglichst dafür, daß die Reste nicht schimmeln.
Der Kompost ist fertig.
Ein Umsetzen des Komposthaufens ist nur notwendig, wenn der Rotteprozeß nicht ordnungsgemäß verläuft. Ansonsten ist nach etwa einem Jahr der Kompost fertig und kann entnommen werden. Im Kunststoffbehälter verläuft die Rotte aufgrund höherer Temperaturen schneller (6-7 Monate) als bei offener Kompostierung.

Ist der reife Kompost abgesiebt, kann er als Dünger und Bodenverbesserer im Garten, aber auch bei Balkon- und Zimmerpflanzen eingesetzt werden. Eine 1,5 bis 2 cm dicke Schicht wird locker unter die Beet- oder Topferde geharkt. Die Anwendung weiterer Dünger oder gar Torf ist völlig überflüssig.

Kompost gibt die Nährstoffe nur sehr langsam ab, so daß es zu keiner Überdüngung kommt. Aus diesem Grund kann er praktisch das ganze Jahr wie folgt angewendet werden.

Zier- und Sportrasen oberflächlich anstreuen
Rosen zum Pflanzen oder Frostschutz
Obstbäume zum Pflanzen u. auf Baumscheibe
Gemüse leicht einharken
Blumenbeete, Gehölze, Sträucher, Stauden beim Setzen u. regelmäßiger Düngung, leicht einharken
Blumenkübel, Anzuchterde zur Hälfte Erde und Kompost mischen
Aussaaterde Mischen aus 9 Teilen Sand und 1 Teil Kompost

Übrigens: Nach üblichem Nachbarrecht müssen für Komposter Mindestabstände von 0.5 m zur Grundstücksgrenze eingehalten werden. Geringfügige Geruchsbelästigung ist hinzunehmen!
Eigenverwertung – zahlt sich aus!

Kompostieren ist keine Wissenschaft. Wer genügend Zeit, den erforderlichen Platz, den ‚gärtnerischen Sinn' und die notwendige Muße hat, produziert im Komposthaufen die beste Humuserde für die Pflanzen.

Wer sämtliche Bioabfälle auf dem (zu Wohnzwecken genutzten) Grundstück verarbeitet kann sogar Abfallgebühren sparen, denn Eigenkompostierung wird belohnt. Der Hauseigentümer kann einen Antrag auf Gebührenreduzierung bei den KSR stellen, allerdings müssen dazu bestimmte Regeln eingehalten werden, die Mitarbeiter überprüfen.

Für Eigenkompostierer kann ein Gebührenabschlag auf die Abfallgebühr gewährt werden, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  1. Alle auf dem Grundstück anfallenden Bioabfälle (außer Fisch, Fleisch und gekochten Speiseresten) werden selbst kompostiert. Bei mehreren Wohneinheiten auf einem Grundstück müssen alle Haushalte ihre Bioabfälle kompostieren.

    Größere Mengen kompostierbarer Gartenabfälle wie z. B. Rasen- und Heckenschnitt, dürfen im Rahmen der Abfallwirtschaftssatzung zum Wertstoffhof Beckbruchweg 33 gebracht werden.

  2. Auf dem Grundstück muss eine intakte Kompostiereinrichtung vorhanden sein. Das ist beispielsweise ein geschlossener oder offener Komposter aus Latten, Maschendraht oder Kunststoff.
  3. Die Bioabfälle müssen vielfältig zusammengesetzt (Küchen- und Gartenabfälle) und die unterschiedlichen Rottestadien und Bodenlebewesen erkennbar sein.
  4. Es darf durch unsachgemäße Befüllung oder Bedienung der Kompostiereinrichtung keine Belästigung für die Allgemeinheit, insbesondere durch Gerüche oder Ungeziefer, entstehen.
  5. Mit Ausnahme von Fisch, Fleisch und gekochten Speiseresten dürfen in der Restmülltonne keine organischen Abfälle entsorgt werden.
  6. Der erzeugte Kompost ist auf dem Grundstück als Bodenverbesserer und Dünger zu verwerten. Als Richtlinie gelten 25 m² Gartenfläche pro Bewohner oder 1,5 - 2 m³ Kompost pro 100 m² Gartenfläche.

    Der Gebührenabschlag kann nur für private Haushalte gewährt werden und nur, wenn keine Biotonne genutzt wird.

 

Hier geht's zum Antrag auf Anerkennung als Eigenkompostierer

 



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